Italienischer Kaffee
Italien verdanken wir die Erfindung der Hochdruck-Kaffeemaschine. Sie verleiht dem Kaffee einen neuen und einzigartigen Geschmack, der zu einem Klassiker in der Kaffeewelt geworden ist.
Ein einzigartiger Kaffee
Italienischer Kaffee geniesst einen hervorragenden Ruf. In der Sprache des Kaffees ist überall italienischer Einfluss zu spüren: man trinkt einen Capuccino, einen Espresso oder einen Latte Macchiato. Jahrhundertelang tranken die Italiener ihren Kaffee wie im übrigen Europa: Zuerst als Sud, nach türkischer Art, dann als Filterkaffee. Erst im 19. Jahrhundert profilierten sie sich durch die Erfindung des berühmten Espresso. Es wurde üblich, den Espresso an eine Bar gelehnt zu trinken, ganz auf den Geschmack des Kaffees konzentriert - eine Gewohnheit allerdings, die langsam schon wieder in Vergessenheit gerät.
Eine geniale Maschine
Die erste Kaffeemaschine wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Turin entwickelt und später mehrfach verbessert. 1946 tauchte das Prinzip der Filterung (Perkolation) unter Hochdruck auf. Bei diesem System wird beim Brühvorgang heisses Wasser (es darf nicht kochen) ganz kurz durch das fein gemahlene und in einem Metallsieb befindliche Kaffeepulver gepresst. Auf diese Weise werden die im Kaffee enthaltenen Öle herausgelöst (emulgiert). Das Ergebnis ist ein aromareicher Kaffee ohne Bitterstoffe, bedeckt mit einem cremigen Schaum. Diese Crema ist typisch für den Espresso.
Die grössten Kaffeetrinker
Obwohl sie Kaffee lieben, sind die Italiener dennoch nicht die grössten Kaffeetrinker der Welt. Es sind die Finnen, die mit einem Verbrauch von über zwölf Kilogramm pro Person und Jahr diese Liste anführe. Das bedeutet vier bis fünf Tassen pro Tag und Person. Schweizer trinken zwischen zwei und drei Tassen täglich. Die Italiener hingegen konsumieren etwa viereinhalb Kilogramm pro Jahr, das entspricht etwas weniger als zwei Tassen am Tag.
STELLA, Alain, 1996. Le livre du café. Paris : Flammarion.
STELLA, Alain, 1998. ABCdaire du café. Paris : Flammarion.
FAVETON, Pierre, 2000. Fort de café. Art et décoration. Février-mars. 2000.