Das Ei als Symbol der Trauer
Die jüdische Religion kennt verschiedene Trauerphasen vor oder nach Beerdigungen. Nach der Beerdigung richten Familie oder Freunde ein Trauermahl aus. Dessen Bestandteil sind hartgekochte Eier, die an die Tempelzerstörung mahnen, sowie Bagels, Linsen und Nahrungsmittel, die mit ihrer Rundform an den Lebenskreislauf erinnern.
Die jüdische Religion kennt 5 Trauerphasen, darunter die Schiwa, die erste Woche nach der Beerdigung eines Anverwandten. In dieser Zeit verschiebt sich der Fokus der Trauer vom Verstorbenen auf die Angehörigen. Sie bleiben eine Woche lang zu Hause, im Schmerz getröstet von Verwandten, Freunden und Bekannten. Um die unwiderrufliche Veränderung deutlich zu machen, sitzen die Trauernden während der Schiwa traditionell auf niedrigen Stühlen. Im Trauerhaus werden die Spiegel verhängt und eine Kerze zum Totengedenken entzündet. Die Trauernden verrichten während dieser Zeit keine Arbeiten wie sich baden oder die Haare schneiden. Die erste Mahlzeit nach der Beerdigung, die Se’udat Hawra’a, wird gewöhnlich von Nachbarn und Freunden vorbereitet, um ein Zeichen von Mitgefühl und Trost zu setzen. Wichtiger Bestandteil sind hartgekochte Eier, dazu Bagels, Linsen und anderes, deren runde Form an den Kreislauf des Lebens und die Auferstehung erinnert. Die Eier werden dazu oft in Asche getaucht, im Gedenken an die Tempelzerstörung. Das Essen soll sagen, dass das Leben weitergehen muss.
Jenseits des Trauermahls hat das Ei in der jüdischen Religion einen wichtigen Platz. Die runde Form steht für den Kreislauf des Lebens, darüber hinaus aber allgemein für den Zyklus von Freiheit und Knechtschaft, Freud und Leid, die im Judentum eng miteinander verbunden sind. An den ersten beiden Abenden des Pessachfestes findet der Seder statt, das Erinnerungsessen. Dabei wird traditionell ein hartgekochtes Ei gegessen. Es erinnert an die Zerstörung des Tempels und symbolisiert allgemein Trauer. Auch am Abend vor dem eintägigen Fasten an Tischa B’Av, an
http://de.chabad.org/library/article_cdo/aid/1062067/jewish/Die-Grundlagen.htm>[02.04.2017]
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