Permakultur
Die Permakultur ahmt Modelle und Beziehungsgeflechte der Natur nach; sie will in Theorie und Praxis die Bedürfnisse der Gemeinschaft (Nahrung, Textilien, Materialien usw.) befriedigen und gleichzeitig das natürliche Kapital für künftige Generationen vermehren. Permakultur ist weit mehr als ein landwirtschaftliches Produktionssystem; sie versteht sich als Initiative zum Aufbau nachhaltiger Gesellschaften, indem sie die Akteure in Gesellschaft und Wirtschaft zu verantwortlichem Umgang mit den Erdressourcen anregt.
Vom Bündel praktischer Massnahmen zum Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen
Permakultur ist mehr als nur Landwirtschaftstechnik; sie entwirft eine vom Funktionsprinzip der Natur inspirierte Vision des Menschen in seinem Lebensraum. Ziel ist ein produktives Ökosystem für Nahrungsmittel und andere nützliche Ressourcen (Textilien, Materialien usw.), das der Natur so viel Raum wie möglich lässt. Sie verknüpft geowissenschaftliche, ökologische und agrartechnische Kenntnisse mit Beobachtungen vor Ort, um die Funktionen von Ökosystemen zu verstehen und ihre Nutzung zu verbessern.
Permakultur entstand in den 1970er Jahren durch die Verbindung des Konzepts der permanenten Landwirtschaft von Cyril G. Hopkins (Soil fertility and permanent agriculture, 1910) mit ökologischen Erfahrungen wie der Keyline (Vermehrung organischen Materials, Wasserzirkulation etc.) von Percival Alfred Yeomans (1954), der permanenten und autonomen Landwirtschaft von Masanobu Fukuoka (1960), der Optimierung der Energieflüsse durch Artenvielfalt von Howard Odum (1971) oder auch der Nichtbearbeitung des Bodens nach Esther Deans (1977). Der Biologe Bill Mollison und der Essayist David Holmgren, beide im Umweltschutz engagiert, erforschten die negativen Auswirkungen intensiver Anbaumethoden auf die Umwelt und entwickelten stabile, energiesparende Landwirtschaftssysteme mit Respekt für Lebewesen und Lebensprozesse. Im Wissen um das Soziale für die Nachhaltigkeit menschlicher Gesellschaften erweiterten sie den Begriff der Permakultur von der Agrarproduktion in andere Bereiche wie Bauwesen, Bildung, Gesundheit, Wirtschaft, Politik. Wichtigstes Werkzeug ist das Design, um Elemente eines Systems (Pflanzen, Klima, Wasser usw.) zu identifizieren und effizient zu verbinden. Die ethischen Prinzipien pfleglicher Umgang mit der Erde, Achtung des Menschen und gerechte Teilhabe und Richtlinien wie Beobachtung und Interaktion, Energieeffizienz, Selbstregulierung und Rückkoppelung, Ressourcenverwertung, Müllrecycling als Ressource, Nutzung von Vielfalt und Randbereichen (z.B. Waldränder), geringster Aufwand, Gesamtschau leiten die Umsetzung. Diese Prinzipien gelten egalitär, werden jedoch während der Umsetzung weiterentwickelt und jeweils nach Ökosystem variiert. Ausserdem ist jeder Permakultur-Akteur frei, die Prinzipien seinen Bedürfnissen anzupassen.
Um mehr autonome und nachhaltige Gesellschaften zu gründen, gibt es seit den 1980er Jahren Permakultur-Schulungen. Permakultur zielt nicht allein auf eine Alternative zur ‚klassischen‘ Landwirtschaft, sondern auf neue, umfassende Bindungen zwischen Produzenten und Konsumenten, um das Verantwortungsbewusstsein der Akteure in Gesellschaft und Wirtschaft hinsichtlich der Erdressourcen zu wecken.
Ökologische Anbaumethoden
Um den Boden fruchtbarer zu machen und Pflanzen gegen Krankheiten zu schützen, nutzt die Permakultur ökologische Verfahren wie Fruchtwechsel, Mischung komplementärer Pflanzenarten, Einsatz unterschiedlicher Komposttypen und pflanzlicher Dünger, Boden-Mulchen mit Stroh, Blättern, Häckselgut, Karton sowie Boden-Auflockerung mit der Umstechgabel. Der Anbau auf Hochbeeten ist ebenfalls verbreitet; er vergrössert die Anbaufläche, fördert die Wurzelbildung und vermeidet Wasseransammlungen. Pflanzen und Tiere sind einander so zugeordnet, dass Energie- und Ressourcenverluste vermieden werden.
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