Im 15. Jh. war ein Messer wie dieses als Teil des Bestecks auf dem Tisch noch unüblich. Jeder Gast brachte sein eigenes Messer mit, das meistens am Gürtel getragen und nicht auf den Tisch gelegt wurde. Sobald man am Tisch sass, nahm sich jeder die Speisen mit den Fingern von einem grossen Teller und legte sie in den Napf oder auf das Tranchierbrett, das man sich meist mit dem Tischnachbarn teilte. Dann schnitt sich jeder mit dem eigenen Messer ein Stück ab.

Damals waren Messer noch sehr spitz und hatten scharfe Klingen. Im 17. Jh. bildete sich die Tischkultur heraus und mit ihr zahlreiche spezielle Messer für verschiedene Verwendungszwecke. Fleischmesser waren z.B. spitz, Austernmesser dick sowie kurz und Fischmesser hatten dünne Klingen. Besteckmesser, die ab jetzt auf dem Tisch lagen, besassen abgerundete Klingen. Oft waren sie auch von Goldschmieden oder Emaillierern kunsthandwerklich gestaltet.