Die westliche Medizin empfiehlt Kranken seit jeher, nährstoffreiche, vor allem proteinreiche Fleischbrühe zu trinken. Zur Herstellung griffen Ärzte mindestens vom 16. bis Anfang des 20. Jhs. auf solche Feischbrühtöpfe aus Zinn zurück, die einen Fuss und und zwei luftdicht verschliessbare Deckel hatten. Der Topf wird bis zum Rand mit Fleisch- und Gemüsestücken gefüllt, verschlossen und zum Kochen mehrere Stunden in ein heisses Wasserbad gestellt. Dadurch bildet sich an der Oberfläche eine sehr konzentrierte Brühe, die als Stärkungsmittel diente.

Seit dem 19. Jh. wird dieser Topf, auch „Sustenteur“ genannt, nicht mehr nur in der Medizin, sondern auch in der Haushaltsküche eingesetzt, da Brühen auch im Privaten gebräuchlich wurden. Der Topf wurde zudem als „amerikanischer Fleischtopf“ bezeichnet, denn er diente auch zur Zubereitung des beliebten angelsächsischen beef tea, eine konzentrierte Rinderbrühe mit Karotten, Sellerie, Lorbeer und Muskat.