Senfpflanzen
Senf - ursprünglich aus Europa, Sibirien und China stammend – bauten die Griechen bereits im 5.Jh. und die Römer im 4.Jh. v.u.Z. an. Die Pflanze wurde vor allem wegen ihrer Samenkörner geschätzt und diente zur Herstellung eines der ältesten Würzmittel in Europa. Als Gewürz half Senf, den Geschmack von Speisen abzurunden und Fleisch zu konservieren. Ausserdem werden ihm therapeutische Eigenschaften zugeschrieben.
Eine vielseitige Pflanze
Die Griechen bauten Senf bereits im 5.Jh. und die Römer im 4.Jh. v.u.Z. an. Er stammte ursprünglich aus Europa, Sibirien und China. Seine Körner wurden zu einer Paste verarbeitet, die schon damals als Würzmittel Verwendung fand. Damit konnte der Geschmack von Speisen abgerundet und Fleisch konserviert werden. Senfkörner dienten in diversen Weltregionen wegen ihrer therapeutischen, verdauungsfördernden und antiseptischen Eigenschaften als Heilmittel gegen Schnupfen, Rheumabeschwerden, Hautausschläge oder zur Linderung von Atembeschwerden und Ischiasschmerzen. Die Senfpflanze war auch Bestandteil afrikanischer Rituale, bei denen der Glaube eine Rolle spielte, dass man durch das Rauchen ihrer getrockneten Blüten und Blätter mit den eigenen Vorfahren kommunizieren könne.
Schnelles Wachstum
In gemässigten Klimaregionen vermehrt sich die Senfpflanze schnell. Sie bevorzugt kalkhaltige, feuchte Böden und sonnige Gegenden. Bestimmte Sorten werden als Blattgemüse, andere wegen ihrer Samenkörner angebaut. Die Aussaat erfolgt im Freiland zwischen Ende März und Mitte Mai, Erntezeit ist Ende Juli oder im August. Bei der Ernte werden die Schoten getrocknet, bevor die Samenkörner aussortiert und verarbeitet werden. Um eine Verarmung des Ackerbodens zu vermeiden, werden Senfpflanzen und Getreide im Wechsel angebaut.
Drei grosse Senfpflanzenarten
Der Senf aus der Familie der Brassicaceae (Kreuzblütler) ist eine einjährige, krautige Pflanze. Sie bildet lange, verzweigte Stängel mit eine Wuchshöhe zwischen 1 und 2 Metern, die gelbe Blüten in Gruppen tragen. Die Senfpflanze ist in gemässigten Klimaregionen wuchsfreudig. Die Verwandte des Rapses ist jedoch gegen Trockenheit, Hitze und Frost widerstandsfähiger als jener.
Drei Hauptsorten von Senf werden kultiviert. Der Schwarze Senf (Brassica nigra), der aus Südeuropa und Asien stammt, hat gelappte, behaarte Blätter und schwarze Samenkörner. Er wird jedoch immer seltener angebaut. Der Braune Senf (Brassica juncea), originär aus Indien, ist eine kräftige Pflanze, deren Samenkörner grösser sind als die des Schwarzen Senfs. Die Samenkörner des Weissen Senfs (Sinapis alba) zeichnen sich durch ihre blassgelbe Farbe aus. Im Gegensatz zum Schwarzen besitzen die Schoten des Weissen Senfs eine schnabelförmige Verlängerung. Darüber hinaus gibt es noch den wilden Acker-Senf (Sinapis arvensis), der aber wegen seiner starken Vermehrung als ‘Unkraut’ betrachtet wird.
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