Rosmarin
Rosmarin duftet intensiv und dient in der mediterranen Küche zum Würzen von Gerichten. Die süsseren Blüten isst man roh oder macht Honig daraus. Rosmarinanbau gibt es seit der Antike. Dem Kraut werden viele positive Eigenschaften zugeschrieben. Es fördert die Gedächtnisleistung und galt den alten Griechen als Symbol der Liebe. Im Mittelalter wurde Rosmarin verbrannt, um böse Geister zu vertreiben und bei Pestepidemien die Luft zu reinigen.
Le romarin, une herbe aromatique populaire du bassin méditerranéen. ©Shutterstock/ElenaEfimova
Vom „Meerestau“ zur Rose Marias
Der Name Rosmarin könnte vom lateinischen Ros marinus für „Meerestau“ stammen, vielleicht weil sich der Strauch an Meeresküsten mit hoher Luftfeuchtigkeit wohlfühlt. Er könnte aber auch wegen seines kampferartigen Geruchs vom griechischen Rhops myrinos (übersetzt: aromatischer Busch) kommen. Daher rührt auch sein provenzalischer Name „Encensier“ (Weihrauchbaum). Einer Legende zufolge blühte Rosmarin ursprünglich weiss. Vor der Geburt Jesu soll Maria ihren blauen Umhang über Rosmarin gelegt haben. Er übertrug seine Farbe auf die Blüten des Strauches, der daraufhin „Rose Marias“ genannt wurde.
Eine sonnenliebende Pflanze
Der ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Rosmarin wird seit der Antike angebaut. Er wächst auf kalkhaltigen, trockenen und sonnigen Böden, wie sie in Strauchlandschaften und Steingärten vorkommen. Er mag zwar keine extreme Trockenheit, aber die Feuchtigkeit der Meeresküste genügt ihm. Obwohl Rosmarin warmes Klima liebt, verträgt er auch Frost. Die grössten Kulturen sind in Spanien, Tunesien, Marokko, Italien, Frankreich, Algerien und Portugal zu finden, wo aus Rosmarin ätherisches Öl gewonnen wird. Er blüht von Februar, manchmal auch schon von Januar bis April/Mai. Einige Sorten setzen im Frühherbst ein zweites Mal Blüten an.
Ein kleiner Strauch mit Blättern wie Tannennadeln
Der mehrjährige, immergrüne Rosmarin (Salvia rosmarinus) ist ein aromatischer Strauch, der bis zu zwei Meter hoch werden kann. Er hat holzige, verzweigte Stängel, an denen seine tannennadelförmigen, oben leuchtend grünen und glänzenden, unten silbrigen Blätter direkt ansetzen. Die ersten lavendelblauen Blüten erscheinen im Spätwinter an den Enden der kleinen Zweige.
Ein klassisches Gewürz der mediterranen Küche
Rosmarin kommt in der mediterranen Küche in vielfältiger Weise zum Einsatz. Die Blätter werden frisch, gemahlen oder noch am Zweig zum Würzen von Fleischgerichten und Marinaden verwendet. Auch die essbaren Blüten verfeinern mit ihrem süsseren Geschmack Salate, Desserts und Feingebäck. Zudem sind sie gut für Honig ‒ der Honig von Narbonne wird ausschliesslich aus Rosmarinnektar gewonnen. Das ätherische Öl der Pflanze enthält 10% bis 20% Kampfer, was sie auch für die Parfumherstellung interessant macht. Rosmarin wird auch viel in der Phyto- und Aromatherapie verwendet: es werden ihm schmerzstillende, antiseptische, schleimlösende und durchblutungsfördernde Eigenschaften nachgesagt.
Symbol der Liebe und des Schutzes
In der Antike weihten die Griechen die Pflanze der Göttin Aphrodite; Bräute trugen Rosmarinkränze als Symbol der Liebe und Treue. Griechische Studenten hingegen setzten sich Rosmarinkränze auf, um ihre Gedächtnisleistung bei Prüfungen zu verbessern. Die Römer verbrannten Rosmarinzweige wegen ihrer wohltuenden Wirkung, während die Ägypter sie den Pharaonen zum Schutz der Seelen ins Grab legten. Im Mittelalter setzte man Rosmarin in Brand, um böse Geister zu vertreiben und bei Pestepidemien die Luft zu reinigen.
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