Mangelernährung
Mangelernährung und Unterernährung – auf dieses Problem treffen Sie sowohl in den Entwicklungsländern als auch in den Industrienationen. In den Entwicklungsländern steht den Menschen oftmals zu wenig Nahrung zu Verfügung. Damit ist die Energieversorgung unzureichend und die Menschen leiden an Unterernährung. Dieser Mangel an Energie bedingt gleichzeitig auch eine Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen wie Eiweiss, Fett, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe, so dass eine Mangelernährung zur Unterernährung hinzukommt. Viele Kinder leiden beispielsweise unter einem Mangel an Vitamin A, der zur Erblindung führen kann. Auch die Versorgung mit Zink ist kritisch. Ein Zink-Mangel äussert sich in Wachstumsstörungen (Zink) oder einem erhöhten Infektionsrisiko. Eine unzureichende Energie- und Eiweissversorgung führt zu Kwashiorkor oder Marasmus. Es kommt zu Muskelschwund, Wasseransammlungen im Körper (Kwashiorkor) oder einem ausladenden Abdomen (Marasmus).
In den Industrienationen stellt sich die Situation etwas anders dar. Auch wenn das Körpergewicht normal ist oder man sogar mit ein paar überflüssigen Pfunden zu kämpfen hat, kann ein Nährstoffmangel auftreten, wenn sich einseitig und unausgewogen ernährt wird. Zudem können Erkrankungen, wie schwerwiegende Darmerkrankungen, dass die Nährstoffe vom Körper nicht ausreichend aufgenommen werden und es so zu einer Mangelernährung kommt. Ältere Menschen sind besonders betroffen, weil sie häufig weniger Appetit oder sogar Kau- und Schluckbeschwerden haben. Wenn nicht ausreichend gegessen wird, kann eine Unter- und Mangelernährung die Folge sein.
Die Zahlen sind erschreckend. Weltweit hatten nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) im Jahr 2013 etwa 842 Millionen Menschen nicht genügend Nahrung. Jedes Jahr sterben etwa 3,1 Millionen Kinder an den Folgen von Unter- und Mangelernährung. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Mangelernährung als Folge von Unterernährung der grösste Risikofaktor für die Gesundheit des Menschen, insbesondere für Kinder. In Europa besteht laut Schätzungen für 33 Millionen Menschen ein Risiko für Mangelernährung, vor allem ältere Menschen und Kranke.
Wenn Sie über längere Zeit zu wenig oder einseitig essen, können sich bald schon Anzeichen einer Unter- oder Mangelernährung, wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder Schwäche, zeigen. Ihr Körper kann sich nicht mehr ausreichend gegen Infekte wehren. Auch benötigen Sie eine längere Zeit, bis Sie Erkrankungen wieder überwunden haben.
Biesalski et al.: Ernährungsmedizin. Thieme Verlag, 2010
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European Food Information Council (EUFIC; Hrsg.) Es ist an der Zeit, Mangelernährung in Europa anzuerkennen. Food today 12/2011 http://www.eufic.org
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