Die Feuerzangenbowle
Die Feuerzangenbowle ist ein heisses Getränk aus Deutschland, das traditionell zur Weihnachtszeit getrunken wird. Sie ist eine Variante der rheinländischen Bowle, die aus Weisswein, Rum und Früchten besteht und kalt getrunken wird. Der Name Bowle ist von dem Gefäss abgeleitet, in dem sie zubereitet wird.
Die „Feuerzangenbowle“ ihrerseits ist nach dem Gerät benannt, das man für ihre Zubereitung braucht. Sie besteht aus Rotwein, Nelken, Zimt, Zitronen- und Orangensaft, einem Zuckerhut und weissem Rum. Man vermengt die Zutaten bis auf Zucker und Rum in einem geeigneten Gefäss und erhitzt dieses über einem Rechaud, bis das Getränk heiss ist. Der Zuckerhut wird auf die Zange gelegt und über dem Gefäss platziert. Dann träufelt man Rum auf den Zuckerhut, bis dieser vollständig getränkt ist, und zündet ihn an. Der Zucker schmilzt, karamellisiert und tropft in den Wein, der nun zum Trinken ausgeschenkt wird.
Die Feuerzangenbowle ist etwa 200 Jahre alt. In Anlehnung an eine intensiv rote Spirituose aus Danzig, die bei den deutschen Studentenverbänden im 19. Jahrhundert sehr beliebt war, wird sie auch „Krambambuli“ genannt. Zu neuer Popularität gelangte sie, als 1944 der gleichnamige Film in die Kinos kam, eine Kult gewordene Komödie auf das Studentenleben mit dem derzeit in Deutschland so beliebten Heinz Rühmann in der Hauptrolle. In der Anfangsszene des Films trifft sich eine Runde älterer Herren und sinniert über ihre Schulzeit – auf dem Tisch in ihrer Mitte eine Feuerzangenbowle mit brennendem Zuckerhut.
Auch heute noch wird die Tradition in vielen Städten Deutschlands fortgeführt und Feuerzangenbowle auf Weihnachtsmärkten angeboten. München und Nürnberg überbieten sich in der Grössenordnung. In München wurden 9000 l Punsch in einem 3,5 m hohen Kessel mit 2,5 m Durchmesser angesetzt und auf 70°C erhitzt – als Inbegriff vorweihnachtlicher Gemütlichkeit und zur Freude der Besucher.