Augen
Die Aufnahme von Licht durch das Auge und die Verarbeitung dieser Reize durch das Gehirn wird als Sehen bezeichnet. Der Sehsinn ist der am weitesten entwickelte Sinn des Menschen. Unser Sehvermögen erlaubt uns die Unterscheidung von fast 300 000 Farben und das Erkennen von Formen, Strukturen und der Beschaffenheit unserer Umgebung.
Der Vorgang des Erkennens von Lichtenergie ist die Photorezeption. Der Augapfel des Menschen hat einen Durchmesser von rund 2,5 cm und eine Hülle aus drei Schichten. Durch eine Öffnung in der äusseren Schicht – die Hornhaut – dringt das Licht in das Innere. Die äussere Schicht selber dient in erster Linie dem Schutz nach aussen. Als nächstes trifft das Licht auf die Pupille, die sich je nach Intensität des Lichts weitet oder verengt. Die Pupille wiederum stellt die nächste Öffnung dar. Sie ist von der Iris umgeben, die die Farbe des Auges bestimmt. Ein weiterer wichtiger Bestandteil dieser zweiten Schicht ist die Linse. Sie ermöglicht die Entstehung eines Bildes auf der Netzhaut. Die Netzhaut ist Bestandteil der dritten, inneren Schicht, die aus sensorischen Nervenzellen besteht. Man unterscheidet zwei Arten von Rezeptorzellen: Zapfen, die nur bei ausreichender Beleuchtungsstärke aktiv sind und die das Farbsehen ermöglichen, und Stäbchen, die dem Schwarz-Weiss-Sehen bei geringer Helligkeit dienen. Das Augeninnere umfasst verschiedene Bereiche, darunter den Blinden Fleck, in dem sich die Nervenfasern zum Sehnerv bündeln, der die Informationen an das Hirn weiterleitet.
Ohne Sehsinn könnten wir unsere Nahrung nicht erkennen. Das Auge liefert Informationen über den Zustand unserer Nahrung (flüssig, fest), ihr Aussehen (glänzend, matt), ihre Farbe und Form (rund, oval, eckig) und ihre Menge (klein, gross). Unser Auge hilft, zwischen guter und schlechter Nahrung zu unterscheiden, zu erkennen, was essbar und was giftig ist. Vor allem aber ist der Anblick unserer Nahrung untrennbar verbunden mit ihrem Genuss. Ein Nahrungsmittel, dessen natürliche Farbe man verändert – ein blauer Apfel zum Beispiel –, ist nicht mehr appetitlich. Grün assoziieren wir bei Äpfeln mit herb und sauer, Gelb mit süss. Heisst das, Obst schmeckt besonders gut, wenn es besonders schön ist? Äpfel wie z.B.Reinette können noch so faltig und fleckig sein – und doch köstlich schmecken!
Elaine N. Marieb, Human Anatomy & Physiology, frei nach der 6. englischsprachigen Ausgabe.
Literatur
«Ohne Sehsinn könnten wir unsere Nahrung nicht erkennen. Das Auge liefert Informationen über den Zustand unserer Nahrung (flüssig, fest), ihr Aussehen (glänzend, matt), ihre Farbe und Form (rund, oval, eckig) und ihre Menge (klein, gross). Unser Auge hilft, zwischen guter und schlechter Nahrung zu unterscheiden, zu erkennen, was essbar und was giftig ist. Vor allem aber ist der Anblick unserer Nahrung untrennbar verbunden mit ihrem Genuss. Ein Nahrungsmittel, dessen natürliche Farbe man verändert – ein blauer Apfel zum Beispiel –, ist nicht mehr appetitlich. Grün assoziieren wir bei Äpfeln mit herb und sauer, Gelb mit süss. Heisst das, Obst schmeckt besonders gut, wenn es besonders schön ist? Äpfel wie z.B. Reinette können noch so tupfig, faltig, fleckig sein – und doch köstlich schmecken!» Museum der Ernährung, Vevey.