Die grösste Gabel der Welt vor dem Alimentarium
Bei der offiziellen Einweihung im September 2009 betonte Staatsrätin Jacqueline de Quattro die symbolische Kraft, die von manchen Kunstwerken ausgehe, etwa von der kleinen Meerjungfrau in Kopenhagen oder dem Manneken Pis in Brüssel: Die Gabel ist zu einem solchen Symbol geworden. Seit dem Jahr 2014 ist sie als grösste Gabel der Welt im Guinness Buch der Rekorde eingetragen, da sie den bis dahin von der Gabel der japanischen Stadt Tsubame gehaltenen Rekord mit 2,15 Meter übertrifft.
Eine monumentale, 450 Kilogramm schwere Dame aus Edelstahl
Das beim Bildhauer Jean-Pierre Zaugg aus Neuchâtel (1928-2012) anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Alimentarium im Jahr 1995 in Auftrag gegebene Kunstwerk trägt den Titel La Fourchette (Die Gabel). Die von Georges Favre in Vevey aus Edelstahl errichtete Konstruktion stellt eine 8 Meter hohe und an ihren Zinken 1,3 Meter breite Besteckgabel dar. Das Museum erhielt die Erlaubnis, sie von April bis Oktober 1995 im Rahmen der Ausstellung Histoire d'objets in 5 Meter Entfernung vom Quai Perdonnet in den Genfer See zu stellen
Die Leiden der Gabel
Die Gabel war ein voller Publikumserfolg. Das brachte das Alimentarium - unterstützt von der Touristinformation und der Stadt Vevey - auf die Idee, das Kunstwerk dauerhaft an der Uferpromenade zu platzieren. Denn dieses „neue und unterhaltsame Element des Tourismus […] weckt seit seiner Errichtung die Neugier und das Interesse vieler ausländischer Besucher und stösst bei Touristen, Durchreisenden und Journalisten auf ein positives Echo“1. Doch im Jahr 1996 scheitert das Alimentarium mit dem Versuch, eine Genehmigung für den endgültigen Verbleib des Kunstwerks zu erreichen. Seine Kritiker sehen in ihm einen Götzen der Werbung und fürchten, dass weitere Riesenobjekte den See bevölkern werden. Also musste die Gabel ins Exil nach Littau (LU) ziehen, wo sie den Garten der Besteckfabrik Berndorf zierte.
Im September 2007 kehrte das gigantische Utensil anlässlich der Wanderausstellung Couverts découverts an den Genfer See zurück. Im Frühjahr desselben Jahres lancierte ein Unterstützungskomitee eine Petition, die den Verbleib des Kunstwerks forderte. Gleichzeitig unternahm die Stadt Vevey ihrerseits Anstrengungen, die diesmal Erfolg haben sollten: Ende 2008 wurde der Beschluss des Kantons aufgehoben: La Fourchette ist seitdem Teil der Uferlandschaft des Genfer Sees.
Als echtes Wahrzeichen des Museums an der Uferpromenade von Vevey macht sie Spaziergänger und Touristen auf sich aufmerksam, die sich bei der fotografischen Inszenierung mit der Gabel einen fantasievollen Wettkampf liefern. Ein vom Alimentarium im Jahr 2014 gestarteter Fotowettbewerb brachte die ganze Kreativität der Fotos und Selfies mit der Gabel ans Licht - auf Instagram sind sie alle zu sehen.
Guinness World Record