Dieses Tongefäss aus dem 15. Jahrhundert stammt aus Siegburg, einer deutschen Stadt in der Nähe von Köln. Vom 14. bis 17. Jahrhundert wurden diese Jacoba-Kannen hergestellt. Ihr Name erhielten sie von der Gräfin Jacoba von Bayern (1401 – 1436). Oft wurden diese Gefässe als einfaches Steingut angeschaut, dennoch gehören sie zu den ersten gelungenen hochgebrannten (1150°C) Tonwaren. Diese Krüge sind das Resultat einer Tonerde die hauptsächlich aus Ton und Quarz besteht und ihr eine typische helle Farbe verleiht.

Mit Ihrer länglichen Form auf einem Fuss und ohne Verzierung ist der ausgestellte Krug typisch für diese Herstellungsart. Während die Keramiken aus den Nachbar-Städten Raeren und Köln oft mit Mineralglasuren dekoriert wurden, blieben die Gefässe aus Siegburg in unglasiertem Zustand.
Mit der verwendeten Tonerde war eine Verzierung nicht nötig oder wenn trotzdem erwünscht wurden Motive direkt in der Masse geformt.