In den Küchen des antiken Roms war der Schaumlöffel mit Metallstiel neben weiteren Utensilien wie dem harpago (Fleischhaken) oder der trulla (Kelle) von besonderer Bedeutung. Er war dazu bestimmt, die Lebensmittel in einem Kochkessel umzurühren und ohne Flüssigkeit herauszunehmen.
Das sehr sorgfältig gearbeitete Museumsstück stammt aus dem 3. bis 1. Jahrhundert v.u.Z., ist aus Bronze und mit sternförmig angeordneten Löchern versehen. Dieser Schaumlöffel wurde wahrscheinlich zum Filtern des damals sehr dickflüssigen Weins und zum Entzug der Ablagerungen benutzt. Im antiken Rom wurde Wein häufig mit heissem Wasser gemischt. Durch Zugabe von Schmelzwasser, das durch ein colum (tiefes Sieb) gegossen wurde, konnte der Wein aber auch kalt getrunken werden.
Der Weinschaumlöffel wurde später von der christlichen Kirche unter dem Namen cochlearium übernommen und zur Reinigung des Weins für das Abendmahlritual benutzt. Daher sind diesem Modell ähnliche Löffel noch heute in den Schatzkammern vieler Kirchen zu finden.