Kaffeekirsche
Kaffeekirschen werden in zahlreichen Ländern Amerikas, Afrikas und Asiens in erster Linie ihrer Bohnen wegen angebaut, obwohl sie auch über ein wohl schmeckendes süsses Fruchtfleisch verfügen. Die beiden wichtigsten Sträucher für die weltweite Kaffeekirschenproduktion sind coffea arabica und coffea robusta. Jahr für Jahr werden mehr als 120 Millionen Säcke Kaffeebohnen geerntet, das entspricht mehr als 8 Millionen Tonnen.
Die Geschichte des Kaffees - weltweit
Wahrscheinlich wurde die Kaffeebohne, der Kern der Kaffeekirsche, vor tausend Jahren in Äthiopien entdeckt. Kaffee wurde erst sehr viel später exportiert: zu Beginn des 16. Jhs. nach Arabien, Ägypten, in die Türkei und schliesslich nach Europa. Die Kaffeeernte ist noch heute der wichtigste Wirtschaftszweig einiger Regionen des ‚Kaffeegürtels‘, der sich in Afrika und Amerika zu beiden Seiten des Äquators erstreckt.
Anbau und Ernte der Kaffeekirsche
Die Kaffeepflanze, ein Strauch aus der Familie der Rubiaceae, hat längliche, dunkelgrüne Blätter und trägt schöne weisse Blüten, deren Duft an Orangenblüten oder Jasmin erinnert. Die Kaffeekirsche ist die Frucht der Kaffeepflanze. Sie besteht aus Fruchtfleisch und zwei Kaffeebohnen, die von einem Silberhäutchen und einer „Pergamenthülle“ umschlossen sind. Die Kaffeepflanze kann drei bis vier Jahre lang Früchte tragen. Die nach neun Monaten reifen Früchte sind dunkelrot. Ein Busch kann pro Ernte zwischen 2,5 und 10 kg Früchte erbringen, was 0,5 bis 2 kg Bohnen entspricht. Kaffeepflanzen werden meist im Schatten anderer Pflanzen, z.B. Bananenpalmen, kultiviert, um sie vor Sonne und Wind zu schützen.
Kaffeekirschen werden normalerweise mit der Hand geerntet. Es gibt zwei Techniken, um die Bohnen von der Frucht zu trennen: die Trockenaufbereitung (ungewaschener Kaffee) und die Nassaufbereitung (gewaschener Kaffee). Bei der Trockenaufbereitung werden die Früchte zum Trocknen in die Sonne gelegt, während bei der Nassaufbereitung mechanische, auf Wasser basierende Verfahren angewandt werden. Danach werden die Kaffeebohnen von der Pergamenthülle befreit und anschliessend sortiert, wobei nur die grünen Bohnen weiterverarbeitet werden. Diese werden in der Regel geröstet (bei 180 bis 220 °C) und für den Verbrauch abgepackt. Das Fruchtfleisch findet als Dünger, Viehfutter oder als Inhaltsstoff ätherischer Öle Verwendung.
Daneben existiert noch eine dritte, sehr spezielle Art der Ernte. Die Zibetkatzen Indonesiens fressen gerne reife Kaffeekirschen. Sie fressen sie als Ganzes, so dass sie die Kaffeebohnen unverdaut mit ihren Exkrementen ausscheiden. Diese Bohnen werden gesammelt und ergeben einen milden Kaffee, den Kopi Luwak. Er weist ein leicht säuerliches Aroma mit einem Hauch von Schokolade auf und gilt als teuerste Sorte der Welt.
Erzeugnisse der Kaffeekirsche
Es gibt weltweit mehr als 80 Kaffeesorten. Die meisten werden in Regionen mit tropischem und subtropischem Klima angebaut. Coffea arabica und coffea robusta sind die beiden wichtigsten Sorten. Erstere wird auf Höhen zwischen 600 und 200 Metern kultiviert - vor allem in Mittel- und Südamerika, jedoch auch in Ostafrika. Coffea robusta zeigt sich widerstandsfähiger gegenüber Hitze und Parasiten und wird prinzipiell in tiefer gelegenen tropischen Regionen Afrikas und Asiens angebaut. Der aus ihr gewonnene Kaffee ist würziger und bitterer.
Alte und moderne Legenden
Der Legende nach haben äthiopische Mönche um das Jahr 850 mit ihren Ziegen die Existenz und vor allem die Wirkung von Kaffee entdeckt. Sie bemerkten, dass die Tiere selbst nach Einbruch der Nacht noch hyperaktiv waren, und stellten fest, dass sie eine unbekannte Art von Beeren gefressen hatten. Die Mönche kosteten die Beeren, doch waren sie von deren bitterem Geschmack enttäuscht und warfen sie ins Feuer - wo sie ihr typisches Kaffeearoma entfalteten.
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