Einkaufs-möglichkeiten
Das Einkaufen hat sich über die Zeiten vom Marktplatz zum Internethandel entwickelt. Eine Blüte erlebte der Handel seit dem 19. Jh. Heute ergänzen sich Spezialgeschäfte, Discounter und Supermärkte mit ihrer Vielfalt. Sie bieten dem Verbraucher eine Auswahl nach seinen Wünschen sowie zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten.
Benou, Marc, 2015. Le commerce de détail suisse, Lausanne : Presses polytechniques et universitaires romandes.
Radeff, Anne, Pauchard, Monique, Freymond, Monique, 1992. Foires et marchées de Suisse romandes, Morges : Editions Cabédita.
Péron René, « Le près et le proche », Les annales de la recherche urbaine, no 90, septembre 2001, pp. 46 à 57.
Lestrade Sophie, « Les centres commerciaux : centres d’achat et centres de vie en région parisienne », bulletin de l’Association de géographes français, 2001, volume 73, no 4, pp.339 à 349.
Vom Marktplatz zum Internethandel
Zwischen dem Tauschhandel als erster Form des kommerziellen Austauschs und dem E-Commerce unserer Tage liegen mehrere Jahrtausende. Schon im 3. Jahrtausend v.u.Z. boten Märkte im alten Ägypten Händlern von überall her einen Treffpunkt, um dem Verbraucher ihre Waren anzubieten. Das mitten in der Stadt liegende Forum der Römer diente sowohl dem politischen Leben als auch dem Handel.
Im mittelalterlichen Handel spielten Märkte eine zentrale Rolle. Ob dauerhaft oder nur für eine bestimmte Zeit installiert, waren sie der Ort, an dem Züchter und Produzenten ihre für die Versorgung der Städte unverzichtbaren Waren feilboten. Manche Jahrmärkte fanden jährlich statt und waren so bekannt, dass sie internationalen Ruf gewannen. Die Märkte hatten nicht nur kommerzielle, sondern auch soziale Funktionen, indem sie Begegnung und Meinungsaustausch förderten. Städtische Handwerker, Bäcker oder Metzger boten ihre Waren an Ständen an, während sich die Fleischer und Fischhändler in bestimmten Strassen ansiedeln mussten.
Im 19. Jh. erlebte der Handel einen einzigartigen Aufschwung. Es entstanden Gemischtwarenläden und Lebensmittelgeschäfte. Die Neuerung kam aus den Vereinigten Staaten, wo 1916 der erste Selbstbedienungsladen und 1930 der erste Supermarkt öffnete. Sie unterboten die Preise der kleinen Geschäfte, was durch hohen Warenumsatz, weniger Arbeitskräfte und Ansiedlung an den Stadträndern möglich wurde. Europa übernahm dieses Prinzip in den 1950er Jahren.
Die zweite grosse Veränderung fand Ende der 1990er Jahre mit dem Aufkommen des künftig chancenreichen E-Commerce statt. Verkäufer und Käufer treffen sich, beurteilen Produkte und gestalten Transaktionen nur noch virtuell.
Einkaufsgelegenheiten im 21. Jh.
Der Erfolg der heutigen Supermärkte und Einkaufszentren ist evident. Teils im Stadtzentrum, teils an den grossen Durchgangsstrassen gelegen, werden sie wegen ihrer Funktionalität geschätzt. Einkaufszentren entwickeln sich zu einer eigenen Lebenswelt über den reinen Versorgungsbedarf hinaus mit Animationen, Kinderbetreuung oder Cafés, die urbanes Leben nachbildet.
Durch die Verbreitung von Supermärkten fürchtete man um die wohnortnahen Geschäfte mit ihrer Bedeutung für den sozialen Zusammenhalt im Dorf- oder Quartierleben. Denn in den letzten 50 Jahren verschwanden viele kleine wohnortnahe Geschäfte. Handwerkliche oder spezialisierte Geschäfte wie Bäckereien, Feinkost oder Bioläden konnten sich allerdings halten, da sie über bestimmte Waren, Know-how, Arbeitseifer und Qualität verfügen. Aus demselben Grund blieben auch Märkte im Freien attraktiv.
Vor etwa 20 Jahren entstand ein neuer wohnortnaher Geschäftstyp: der Minimarkt in den abends belebten Strassen des Viertels, sowie der Shop in Tankstellen oder Bahnhöfen. Sie hält länger geöffnet und wendet sich an Kunden auf der Durchreise, Käufer ausserhalb der üblichen Öffnungszeiten oder mit sofortigem Bedarf für ein bestimmtes Produkt.
Die Kundschaft passt sich an
Bei ihrem ersten Auftreten haben die Discounter der Handelsketten mit Tiefstpreisen die Verbraucher verblüfft. Mit karger Präsentation, Niedrigstpreisen, die misstrauisch machten, und eingeschränktem Sortiment erinnerten sie an Versorgungsstellen für Bedürftige. Heute ziehen sie jedoch alle sozialen Schichten an: hohe wie niedrige Einkommen sowie Personen, die an Verbrauchskosten sparen, um sich dafür andere Güter zu leisten.
Benou, Marc, 2015. Le commerce de détail suisse. Lausanne : Presses polytechniques et universitaires romandes.
Radeff, Anne, Pauchard, Monique, Freymond, Monique, 1992. Foires et marchés de Suisse romandes. Morges : Éditions Cabédita.
Péron, René, 2001. Le près et le proche. Les annales de la recherche urbaine. N° 90. Septembre 2001. pp. 46-57.
Lestrade, Sophie, 2001. Les centres commerciaux : centres d’achat et centres de vie en région parisienne. Bulletin de l’Association de géographes français. Volume 73, n° 4, 2001. pp. 339-349.