Moltebeere
Die Moltebeere ist eine kleine krautige Kriechpflanze aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie wächst in kalten, feuchten Klimazonen und wird in Nordeuropa kultiviert. Sie bringt orangefarbene Früchte mit säuerlichem Geschmack hervor, die frisch oder als Marmelade, Saft und Sosse zu Joghurt, Käse oder anderen Desserts genossen werden.
Eine Beere, die schon die Indianer kannten
Ihr französischer Name „Plaquebière“ kommt von „Plat de bièvre“, was in Altfranzösisch „Bibernahrung“ bedeutet. In Québec heisst die Moltebeere allgemein „Ronce petit-mûrier“ (Sumpfbrombeere), „Ronce des tourbières“ (Torfbeere) oder auch „Chicouté“ von Shekuteu, was in indianischer Sprache „Feuer“ bedeutet.
Moltebeere, eine arktische Pflanze
Als krautige Pflanze aus der Familie der Rosengewächse wächst die Moltebeere in kalten Klimazonen und kann Temperaturen bis zu -38 °C widerstehen. Die ausdauernde Kriechpflanze misst 10 bis 30 cm. Sie hat fächerförmige Blätter mit fünf Blättchen sowie weisse Blüten. Die eingeschlechtliche Blüte trägt entweder Staubblätter oder Stempel, was bei Rosengewächsen selten ist. Ihre Fortpflanzung erfolgt über Vermehrung der Rhizome (Wurzeln), so dass in den kalten Regionen nicht zu viel Energie verloren geht. Nach der Bestäubung bilden ihre Blüten Beeren mit sechs bis acht kleinen Steinfrüchten, die eng beieinander sitzen und Himbeeren ähneln. Die Fruchtfarbe ändert sich während des Reifevorgangs: zunächst ist sie weiss-grünlich, wird dann blassrot und schliesslich im reifen Zustand gelborange.
Die Moltebeere wird in Nordeuropa am Rand von Sumpfgebieten, auf Feuchtwiesen und sauren Böden kultiviert. Wie bei vielen arktischen Pflanzen entwickelt sich ihr Spross langsam. Ihre Blätter entfalten sich erst im dritten Jahr. Um Früchte zu erzeugen, müssen die männlichen und weiblichen Setzlinge so verteilt sein, dass eine leichte Bestäubung möglich wird. Denn es blüht nur ein Setzling von elf, und nur die weiblichen Setzlinge geben Früchte. Diese werden von Hand gepflückt, wenn sie meist Ende Juli oder Anfang August reif sind.
Säuerlicher Geschmack
Die Früchte der Moltebeere haben ein säuerliches Aroma. Sie sind reich an Vitamin C und Antioxidantien. Sie werden frisch (Früchte, Saft), gekocht (Marmelade, Tarten, Sossen) und als Likör genossen. Mit ihrem hohen Gehalt an Benzoesäure dienen sie auch als natürlicher Konservierungsstoff. Ausserdem finden ihre Blätter als Tee oder als Gewürz im Bier Verwendung.
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