Bauchspeichel-drüse
Die Bauchspeicheldrüse produziert Hormone und Pankreassekret. Das Pankreassekret wird über Ausführungsgänge in den Zwölffingerdarm abgegeben, wo es zur Verdauung von Fetten, Proteinen und Zucker beiträgt. Neben Wasser enthält das Pankreassekret Bikarbonat und zahlreiche Verdauungsenzyme. Das Bikarbonat neutralisiert die Säure des Nahrungsbreis, der aus dem Magen kommt, und verhindert so eine Reizung des Darms. Zu den Enzymen gehören: Lipase, die Triglyceride in Fettsäuren und Glyerol umwandelt; Phospholipase, die Phospholipide auspaltet; und Proteasen (Trypsin und Chymotrypsin), die die Arbeit des Pepsins fortsetzen und Proteine in Polypeptide und Aminosäuren aufspalten.
Amylase spaltet Stärke und Glycogen in Glucose und Maltose. Die Produktion von Hormonen erfolgt in inselartig verteilten Zellgruppen, den so genannten Langerhans-Inseln. Insgesamt gibt es rund eine Million dieser Inseln, sie machen jedoch nur ein Prozent der Gesamtmasse der Bauchspeicheldrüse aus. Die Langerhans-Inseln produzieren Insulin und Glucagon, zwei Hormone, die für den Körper äusserst wichtig sind, weil sie die Regulierung des Blutzuckerspiegels ermöglichen. Trinkt man z.B. ein stark zuckerhaltiges Getränk, so schüttet die Bauchspeicheldrüse eine grosse Menge Insulin aus, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Führt man dem Körper umgekehrt über einen längeren Zeitraum keine Nahrung zu, so hilft Glucagon beim Aufrechterhalt eines ausreichend hohen Blutzuckerspiegels, um die verschiedenen Organe zu versorgen.
Elaine N. Marieb, Human Anatomy & Physiology, frei nach der 6. englischsprachigen Ausgabe.